Trauerbegleitung

»Denn Trost ist ein absurdes Wort: Wer nicht verzweifeln kann, der muss nicht leben.« (Goethe)

Kein menschliches Lebendigsein bleibt von Veränderungen und Trennungen, von Differenzen und Verlusten verschont, weshalb ein Leben ohne Trauer schlicht nicht möglich ist. Trauer ist ein lebenswichtiges, ja lebens-not-wendiges Gefühl! Sobald wir auf die Welt kommen, leben wir mit dem Tod; es ist eine unumstößliche Gewissheit, dass jeder Mensch sterben wird.

Und so ist der Tod als end-gültiger Verlust und dauerhafte Trennung das einzige Lebensereignis, für das wir mit der Trauer ein angeborenes Bewältigungsformat besitzen! Trauer ist ein existentielles Grundmerkmal des Menschen im Koordinatensystem von Zeit, Veränderung und Vergänglichkeit. 

Schmerz ist eine Emotion, welche die Trauer begleitet und alle Formen seelischen Schmerzes erwachsen aus einer Diskrepanz, aus einem zutiefst schmerzlichen »Nicht mehr/Nie wieder«. Das Vermögen, diesen Schmerz zu ertragen und die definitive Getrenntheit anzuerkennen, nennt der Bremer Psychoanalytiker Georg Bruns die »Fähigkeit zum Abschied«. 

Diese Fähigkeit zum Abschied, zum abschiedlich leben, müssen wir ein Leben lang üben. Und doch ist es nicht nur der Tod, der uns diese Fähigkeit oft in aller Härte und Bitterkeit abverlangt!

Tatsächlich ist schon der Beginn unseres Lebens zugleich ein Verlust: Die Geburt bedeutet das Zerbrechen einer Harmonie des Grenzenlosen zwischen Mutter und Kind, eine Art Ur-Wunde der Trauer. Und so wird die Fähigkeit zum Abschied schon in der frühkindlichen Trennungsphase des Selbst vom mütterlichen Objekt begründet und ist quasi die Blaupause für alles spätere Abschiednehmen. 

Der erzwungene Verlust von Bindungen nötigt uns innere Arbeit ab: so die Fähigkeit, seine Endgültigkeit zu ertragen, das innere Verhältnis zum Verlorenen neu zu bestimmen und jenen durch den Verlust frei gewordenen inneren und äußeren Raum neu zu füllen.

Als Trauerbegleiterin gehe ich ein Stück deines Weges mit, bin an deiner Seite und halte das eigentlich Unhaltbare, Unfassbare, Untragbare mit aus. Ich habe weder ein Rezept gegen die Trauer noch ein Handbuch oder ein Programm gegen Schmerz und Verzweiflung, denn nichts davon lässt sich in ein Schema oder einen Plan zwingen. Jede/r erlebt Trauer auf andere, individuelle Weise, ja jede/r trauert anders. Und doch gibt es zur Bewältigung von  Trauer ein uns – mehr oder weniger bewusst innewohnendes –  hilfreiches und überlebenswichtiges Potential. Und als Trauerbegleiterin möchte ich dir gerade in von Chaos und Auflösung bestimmten Zeiten Halt und Orientierung geben. Damit die Trauer ein Teil von dir wird, der dich weiterleben und weiterlieben lässt.

»Nicht vorüber

Was vorüber ist, ist nicht vorüber.

Es wächst weiter in deinen Zellen

ein Baum aus Tränen

oder vergangenem Glück.«

Rose Ausländer
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